Kennt ihr diese Stände auf dem Markt, die eine riesige Auswahl an superleckeren Dips und Brotaufstrichen anbieten? Wir sagen oft „der Türke“, was natürlich kompletter Unsinn ist. Unsere Dealerin für super leckere Oliven und Aufstriche ist erstens eine sehr engagierte und geschäftstüchtige Frau und zweitens stammen ihre Eltern aus dem Iran und nicht aus der Türkei. Aber Menschen lieben Vereinfachungen, um Dinge in Bekanntes einzuordnen. Und leider kann ich mich davon auch nicht immer ganz frei machen.

Jedenfalls gibt es bei diesem Stand die leckersten Dips und Brotaufstriche. Diese sind jedoch nicht vegan und die Milchprodukte, die ihr Mann bei der Herstellung verwendet sind konventioneller Herkunft. Wir kaufen, neben unserem wöchentlichen Olivenvorrat, trotzdem manchmal einen der leckeren Brotaufstriche. Aber der Gedanke, unseren Lieblings Brotaufstrich auch mit nachhaltigeren Zutaten vegan herzustellen, hat mich nicht losgelassen.

Also habe ich dieses Rezept entwickelt und möchte es mit euch teilen.

Du benötigst für 250g Aufstrich:

400gSojajoghurt
je 1Topf & Sieb
1 feines Tuch (Leinen oder Baumwolle)
1 TLfrischen Zitronensaft
1/2 TLSalz
6-8getrocknete Tomaten (in Öl)
1-2frische Knoblauchzehen
1/2 – 1 TLHarissa
3 Pr.Paprikapulver edelsüß
2 Pr.Paprikapulver geräuchertes
1 Pr.Cayennepfeffer / frischen Pfeffer

Und so geht’s:

1. Tag – Vorbereitung am Abend zuvor:

400 g Sojajoghurt, 1 kleiner Topf, 1 Sieb, 1 Baumwolltuch
Das Sieb wählst du von der Größe her so, dass es gut in den Topf gehängt werden kann. Dann legst du das Baumwolltuch hinein und leerst den halben Inhalt eines 400g Sojajoghurts in das Tuch. Anschließen die 4 Ecken des Tuchs oben über dem Joghurt zusammenklappen, denn sonst tropft es später in den Kühlschrank. Dann das Ganze mit dem Deckel des Topfes oder einer Schüssel abdecken und über Nacht im Kühlschrank abtropfen lassen.

Ihr werdet erstaunt sein, wieviel Wasser da raus kommt. Mit dem Wasser kommt übrigens auch eine Menge dieses typischen Sojageschmacks mit heraus. Das ist super für unseren Frischkäse, weil er dann neutraler im Geschmack wird.
Übrigens: Als Tuch verwende ich immer ein Stofftaschentuch. Auch ein Nussbeutel oder ein dünnes Geschirrhandtuch eignen sich. Wichtig ist, dass das Tuch frisch gewaschen ist und nicht fusselt.

2. Tag:

Die Frischkäse-Basis herstellen:
Abgetropfter Sojajoghurt, 1 TL Zitronensaft, 1/2 TL Salz
Jetzt kannst du den abgetropften Sojajoghurt in eine Schüssel stürzen und mit Zitronensaft und Salz verrühren.
(Dieser Naturfrischkäse schmeckt auch so schon super unter Marmelade oder auf Vollkornbrot unter Kimchi oder fermentierter Rote Bete.)

Pikanten Frischkäse mit getr. Tomaten herstellen:
Frischkäse-Basis, 6-8 getrocknete Tomaten, 1-2 frische Knoblauchzehen, 1/2-1 TL Harissa, 3 Pr. Paprikapulver edelsüß, 2 Pr. geräuchertes Paprikapulver, 1 Pr. Cayennepfeffer, frischer Pfeffer, evtl. Salz
Die Frischkäse-Basis mit den getrockneten Tomaten, dem frischen Knoblauch, etwas Harissa (Vorsicht scharf! Langsam herantasten), den beiden Paprikapulver-Sorten, dem Cayennepfeffer und frischen Pfeffer mit einem Stabmixer gründlich pürieren. Wer gerne ein paar Stückchen mag, bewahrt einen Teil der Tomaten auf und gibt sie anschließend fein geschnitten dazu.

Tipp:
Nachdem du die Frischkäse-Basis hergestellt hast, kannst du deiner Fantasie freien Lauf lassen und alle möglichen Varianten ausprobieren. Ich verwende oft die doppelte Menge und teile dann die Basis und mache gleich 2 verschiedene Brotaufstriche daraus. Dattel-Walnuss-Curry ist eine leckere Variante, Walnuss-Spinat-Knoblauch ist toll. Mit der Frischkäse-Basis aus Soja kannst du eigentlich jede Frischkäsezubereitung veganisieren.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren und guten Appetit!