Es gibt so viele kleine Dinge, die man tun kann, die in der Summe und über einen längeren Zeitraum betrachtet, einen großen Effekt haben. Diese 11 Dinge, die ich dir vorstellen möchte, sind so einfach, dass du sie innerhalb einer Woche umsetzten kannst. 

Es sind alles Dinge, die wir selbst getestet haben und die sich bei uns seit Jahren bewährt haben. Ich habe vieles ausprobiert, bin mit einigen Dingen auf die Nase gefallen. Damit du dir viel Recherche und Ausprobieren ersparen kannst, hier meine top 11 Tipps, die funktionieren und dir und der Umwelt einfach gut tun: 

Vorteil: Du sparst jede Menge Plastikmüll ein, verringerst deinen CO2 Fußabdruck, verhinderst, dass giftige Substanzen ins Abwasser und an/in deinen Körper gelangen, sparst dir viel Geschleppe beim Einkaufen, dein Bad wird schöner, weil nicht überall Plastikverpackungen herumstehen und du sparst Wasser und Geld. 

Und so einfach sind die kleinen Superhacks:

1. Festes Shampoo
Seit Jahren verwende ich festes Shampoo von einer Naturkosmetik-Marke statt konventionelles flüssiges Shampoo. 
Bitte beachte, dass es einen gewaltigen Unterschied gibt zwischen festem Shampoo und Haarseife. Mit Haarseife habe ich überhaupt keine guten Erfahrungen gesammelt, hatte stumpfe, verfilzte Haare, die sich klebrig anfühlten. Haarseife ist eher mit Seife zu vergleichen, während festes Shampoo wie Shampoo ist, dem der Wasseranteil fehlt. 
Ein weiterer Vorteil von festem Shampoo ist, dass es klein und sehr handlich für das Reisegepäck ist.

Unser bewährtes Lieblingsprodukt: 
Festes Shampoo Mandarine-Basilikum von Alverde Naturkosmetik

2. Saure Rinse statt Conditioner
Noch leichtere Kämmbarkeit meiner Haare als mit einem herkömmlichen Conditioner erreiche ich seit Jahren mit saurer Rinse. Die Kombination mit festem Shampoo ist perfekt! Dafür benötigst du nur ein großes Gefäß, Apfelessig und Wasser. Ich habe dazu bereits einen eigenen Blogbeitrag geschrieben. Hier findest du eine genaue Anleitung, wie du sie herstellst und was sie an deinen Haaren bewirkt. 

Mein bewährtes Lieblingsprodukt für die Saure Rinse: 
Naturtrüber Apfelessig von Alnatura

3. Alepposeife statt Duschgel
Ich bin Jahrgang 1982 und ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als wir ein Stück Seife in der Dusche liegen hatten statt großer Plastikflaschen mit parfümiertem Duschgel. 

Wusstet ihr, dass viele Duschgels nicht nur jede Menge Wasser enthalten, das wir nach Hause schleppen, sondern oft auch Plastik? Jetzt denkt ihr: „Ja klar, diese kleinen Plastikkügelchen im Peeling“. Richtig, aber nicht nur als Peeling findet Plastik Verwendung. Die Konzerne mischen Plastik auch gerne als „Füllmittel“ in die Duschgels, um ihren Profit zu maximieren und wir spülen dann nichts ahnend bei jedem Duschgang Plastik den Abfluss hinunter. 

Stelle dir doch einfach eine schöne Seifenschale in die Dusche und verwende eine Aleppo-Seife. Das ist so einfach und so ergiebig! Wir benutzen zu zweit eine kleine Seife und die hält fast ½ Jahr. Alepposeife ist eine hochwertige pflanzliche Seife, die frei ist von Palmöl, tierischen Inhaltsstoffen, Farbstoffen, künstlichen Duftstoffen und Konservierungsstoffen. Die Basis ist Olivenöl.

Unser bewährtes Lieblingsprodukt:
Alepposeife von dem syrischen Restaurant „Cafè Adam“ bei uns ums Eck. Hier gibt es verschiedene Sorten mit verschiedenen natürlichen Duftrichtungen, die direkt aus Syrien importiert sind (und sehr leckeres Essen mit hervorragendem Service gibt es hier natürlich auch 🙂 ). 
Aleppo-Seifen gibt es aber auch in gut sortierten Drogerien, Apotheken und Bioläden 

Achtung!
Nicht jede Seife ist nachhaltig. 95% aller Seifen enthalten jede Menge Palmöl und sind absolut nicht empfehlenswert! Daher immer auf die Zutatenliste achten: Seifen, die „Palmöl“, „Palm“, „Palm Oil“ oder „pflanzliches Fett (Ölpalme)“ enthalten, bitte nicht kaufen. Damit fördert ihr die Abholzung und Brandrodung von tropischen Regenwäldern.

4. Einfaches DIY Peeling ohne Mikroplastik
Mische Meersalz mit Bio-Olivenöl in einem Glas. Wenn du magst, fügst du noch 1-2 Tropfen eines ätherischen Öls hinzu für einen schönen Duft, fertig!
Dieses Peeling ist im Handumdrehen gemacht und es entfernt nicht nur abgestorbene Hautschüppchen, sondern wirkt auch noch rückfettend. So bekommst du wunderbar zarte Haut. 

5. Wasserspar-Duschkopf
Die beste Errungenschaft der letzten Jahre. Es lohnt sich!

Während ein „normaler“ Duschkopf 12 bis 15 Liter Wasser pro Minute verbraucht, verbrauchen wir nur 6 Liter pro Minute. Das spart jede Menge Wasser, wenn man bedenkt, dass viele von uns täglich duschen gehen.
Wusstest du, dass Deutschland jedes Jahr 760 Millionen Tonnen Wasser verliert? Das entspricht etwa der fünffachen Menge Trinkwasser, die die Stadt Berlin jährlich verbraucht. Damit zählt Deutschland weltweit zu den Ländern mit dem größten Wasserverlust. Wir dürfen also so langsam lernen sorgsamer mit dem kostbaren Nass umzugehen. 
Als wir den Wasser-Spar-Duschkopf vor 3 Jahren gekauft haben, hatte ich große Bedenken, ob der verringerte Wasserdruck es wirklich schafft genauso schnell das Shampoo aus meinen damals sehr langen Haaren zu waschen, wie ein „normaler“ Duschkopf. Was soll ich sagen: Er kann es sogar besser als unser alter Duschkopf! Er hat nämlich eine Massagefunktion, die den Wasserdruck erhöht. Dadurch bildet sich ein so fester Strahl, dass das Haareausspülen zum Kinderspiel wird. 
Als wir den Duschkopf ausgetauscht hatten, haben wir bei der ersten Benutzung schon etwas bemerkt, dass der Wasserduck ein klein wenig verringert ist, aber schon am zweiten Tag hatten wir uns total daran gewöhnt und es stört überhaupt nicht. Der Duschkopf ist günstig und jede noch so handwerklich unbegabte Frau kann einen Duschkopf vom Schlauch abdrehen und einen Neuen drauf drehen. Es ist wirklich super einfach!

Ich finde im Übrigen, dass diese angesagten Rain-Shower-Duschköpfe, die jetzt überall verbaut werden, viel weniger Wasserdruck haben und es einem wirklich schwer machen, das Shampoo aus den Haaren zu waschen. Außerdem verkalken sie sehr schnell, weil das Wasser in den Duschköpfen nach dem Duschen stehen bleibt und die möchte ich dann nicht demontieren um sie zu Entkalken. 

Hier unser bewährtes Produkt:
hansgrohe Crometta Handbrause Vario Green, 6 l/min

6. Recycletes Toilettenpapier
Jährlich werden weltweit 10-13 Hektar Wald abgeholzt für Weideland, den Anbau von Soja (Futtermittel für die Fleischproduktion), für die Möbelproduktion, Bauindustrie, als Brennmittel und die Gewinnung von Frischholzfasern. Diese werden verwendet für die Fertigung von Textilien, Papierwaren und für extraweiches, 4-lagiges Premium-Toilettenpapier! Und damit es auch schön weiß aussieht, wird noch eine Ladung Bleichmittel hinzugefügt. 
Ganz ehrlich: Wir wischen unsere Hintern damit ab und wollen keine Ehren-Urkunde damit ausstellen! Wer so wie wir in einer Großstadt wie Hamburg lebt, sieht, wie 1000 von Paketdienste täglich jeden Scheiß an die Haustür liefern und die Papiercontainer überquellen, weil täglich so viel Altpapier entsteht. Lasst uns doch bitte nicht noch Frischholzfasern verwenden, um unsere Hintern abzuputzen! 
Wir brauchen unsere Wälder zum Erhalt der Artenvielfalt, zur Speicherung von Kohlenstoff und Wasser, die Regenbildung und für die Produkte, die nur mit Frischholz hergestellt werden können. Toilettenpapier gehört nicht dazu!

Unser bewährtes Lieblingsprodukt: 
Soziales Klopapier von Goldeimer, hergestellt aus 100% recycelten Kartons und Altpapier, erhältlich in der Drogerie. Goldeimer unterstützt übrigens auch soziale Projekte. Hier findet ihr weitere Infos zu den Projekten.

Tipp:
Wenn wir unser Toilettenpapier aufgebraucht haben, verwenden wir die Plastiktüte weiter als Mülltüte in unserem kleinen Mülleimer im Badezimmer. Warum die leere Plastiktüte wegwerfen und dann wieder neue Plastiktüten kaufen, um den Müll darin zu entsorgen? 

7. Wasser sparen durch einen Perlator am Wasserhahn
Im Durchschnitt verbraucht jede in Deutschland lebende Person rund 120 Liter Leitungswasser pro Tag. Das ist eine nicht ganz gefüllte Badewanne voll. Diese fasst nämlich im Schnitt 150 Liter, um die Zahl etwas greifbarer zu machen. 
Wir haben in Deutschland das große Glück, dass unser Leitungswasser eine so gute Qualität hat, dass wir es bedenkenlos trinken können. Wer gerne reist weiß, dass vielerorts das Leitungswasser sehr viel stärker mit Chlor versetzt werden muss, um die Vermehrung von Keimen zu verhindern. Oft ist es nicht empfehlenswert, dieses Wasser zu trinken. Da Deutschland, wie erwähnt, allerdings sehr viel Wasser verliert, sollten wir mit der lebensnotwendigen Ressouce Wasser sogfältig umgehen und es nicht verschwenden. 

Dass man das Wasser nicht laufen lässt, während man sich die Zähne putzt, sollte selbstverständlich sein. Mit einem Perlator (oder auch Luftsprudler oder Strahlregler genannt) kann man zusätzlich bis zu 2/3 seines Wasserverbrauchs am Wasserhahn einsparen. 
Der Perlator ist ein kleiner Aufsatz, den man an den Wasserhahn schrauben kann und Luft in den Wasserstrahl hineinwirbelt. Dadurch erhält man einen schönen satten Strahl, obwohl viel weniger Wasser aus dem Hahn kommt. Ein Perlator ist in jedem Baumarkt erhältlich und kostet um die 10 Euro. Die „Montage“ ist auch hier kinderleicht. Er wird einfach angeschraubt. Dazu braucht man höchstens eine Rohrzange.  Der Aufwand und die Kosten sind sehr überschaubar und der Effekt enorm. 

In der Küche macht ein Perlator in meinen Augen keinen Sinn, denn der Topf fürs Nudelwasser soll schnell volllaufen. Aber zum Händewaschen oder Zähneputzen benötigt man nicht diese riesige Menge an Wasser, die üblicherweise aus dem Hahn kommt. 

Ich verspreche euch: Ihr werdet den Unterschied allenfalls auf eurer Rechnung von den Wasserwerken bemerken, weil ihr weniger Wasser verbraucht habt. Vom Komfort her ist sonst alles wie immer und der Effekt ist groß, denn Hände waschen tut man ja den ganzen Tag über immer wieder!

8. Waschlappen und Öl statt Wattepads und Makeup-Entferner
Als ich angefangen habe, mir mehr Gedanken zu machen über Nachhaltigkeit und Müllvermeidung, bin ich alle Bereiche meines Alltags durchgegangen und habe mir bei jedem Schitt, der Müll erzeugt überlegt, ob es eine Alternative gibt. 

Ich bin heute nur noch selten geschminkt, weil ich mich auch ungeschminkt wohl fühle und hübsch finde, aber zu dem Zeitpunkt, als ich meine Wattepads durch einen Waschlappen ersetzt habe, war ich noch täglich geschminkt mit Make-Up, Puder, Mascara und Kajal, also dem vollen Programm.
Ich hatte mich daran erinnert, dass meine Mutter sich früher immer mit loser Baumwollwatte und Öl abgeschminkt hatte. Ich fand Watte nicht so ideal, weil sie so stark fußelt und ja auch nach jedem Gebrauch weggeworfen werden muss, aber das Öl funktionierte gut, besonders für wasserfestes Mascara.
Also rieb ich abends mit den Fingerspitzen Öl auf meine Augen, bis sich das Mascara löste. Ich sah dann immer kurz aus wie ein Waschbär, aber mit einem feuchten Waschlappen mit warmem Wasser, löste sich alles super leicht vom Gesicht. Anschließend den Waschlappen mit Seife und kräftigem Aneinanderreiben reinigen und zum Trocknen aufhängen. So ist er am nächsten Tag wieder einsatzbereit. Jojobaöl, Sesamöl oder Mandelöl eignet sich hervorragend dafür. 
Schon schnell war ich überzeugt von der neuen Routine. Ich sparte Geld und Müll, jeden Tag, ganz nebenbei, ohne jeglichen Aufwand. Ich musste keinen Make-Up-Entferner in Plastikflaschen mehr kaufen und keine Wattepads im Müll entsorgen. Eigentlich war ich sogar ein wenig fassungslos darüber, wie selbstverständlich ich ständig Produkte benutzte, die vollkommen überflüssig waren, nur weil die Werbung ganze Arbeit geleistet hatte und ich mir diese Produkte als so notwendig verkauft hatte, dass ich nicht einmal die Frage stellte, ob die sie überhaupt brauchte. 

Ich sage dir, du brauchst sie nicht! 🙂

9. Feste Seife statt flüssiger Handseife
Kennt ihr diese magnetischen Seifenhalter noch von euren Eltern oder Großeltern, wo man ein Metallplättchen in die Seife drückt und dann die Seife samt Metallplättchen unter die Halterung hält, die mit einem starken Magneten versehen ist. Und dann – klack – häng die Seife auch schon an der Halterung? 

Meine Mutter hat solche noch in ihrem Badezimmer aus Plastik in Moosgrün. Passend zu den orangefarbenen Waschbecken und braunen Fliesen im 70er Jahr Stil. 
Ich wollte mir keine bunte Plastikhalterung übers Waschbecken hängen, aber aus Edelstahl, passend zu unserem minimalistischen Bad mit weißen Fliesen passt sie perfekt zum Wasserhahn.
Und mal ganz ehrlich, wie genial ist bitte diese Erfindung? 
Eine bessere Lösung für ein Stück Seife gibt es nicht. Die Seife trocknet schnell, ist dadurch hygienisch, nimmt keinen Platz auf dem Waschbeckenrand weg, sieht ordentlich aus und man hat keine Seifenschale mit schmierig aufgeweichter Seifematsche drin. 

Ich liebe diese einfachen und genialen Lösungen!

Ein Stück Seife hält ewig, kostet wenig Geld und gibt es fast verpackungsfrei zu kaufen. Einige sind in Papier eingepackt, unsere hat eine Papierbanderole, damit dort Barcode und Inhaltstoffe draufgedruckt werden können. Aber vorsicht! Wie bereits bei der Alepposeife erwähnt, enthalten fast alle Seifen Palmöl, deren Anbau für die Abholzung großer Regenwaldflächen verantwortlich ist. Man muss genau hinschauen und etwas recherchieren.

Das ist unsere Lieblingsseife: 
Organic 3.0 von Speick, auch erhältlich in der Drogerie, z. B. bei Budnikowsky

10. Deo selbst herstellen
Für mich ist Schweißgeruch der Inbegriff von Ungepflegtheit. Wenn jemand nicht gut riecht, finde ich es einfach extrem unangenehm. Gleiches gilt auch für Menschen, die in Ihrem Parfum gefühlt gebadet haben, und man sie nicht nur riecht, wenn man Ihnen näher kommt, sondern eine Douglas-Wolke förmlich vor sich hertragen. Aber das ist ein anderes Thema. 😉
Für mich ist es jedenfalls sehr wichtig, gut zu riechen. Deshalb habe ich jahrelang antitranspirantes Deo verwendet, das das Schwitzen unterdrückt. Und wenn man nicht schwitzt, kann auch kein Geruch entstehen. Funktioniert also. Leider ist in diesen Deos jede Menge Aluminium enthalten, also gar nicht mal so cool, sich eine Ladung Schwermetalle unter die Achsel zu schmieren. 

Kurzum: Ein neues Deo musste her. Ich habe ganz viele aluminiumfreie Deos ausprobiert und im Winter waren einige auch okay, aber im Sommer oder beim Sport, wenn man wirklich schwitzt, lassen sie einen im Stich. Außerdem ist das Deo schnell alle und man hat wieder eine leere Verpackung in der Hand, die entsorgt werden möchte. 
Irgendwann bin ich auf ein sehr einfaches Rezept für ein selbstgemachtes Roll-on-Deo gestoßen, dessen Rezeptur ich noch ein wenig angepasst habe. Alle Zutaten, die daran enthalten sind, sind natürlich und sogar essbar. Ich benutze es seit Jahren. Es wirkt und die meisten Zutaten habe ich sowieso immer in der Küche. 

Hier geht es zu meinem sehr einfachen Rezept. Probiere es doch mal aus!

11. DIY Badreininger
Selbst hergestellter Badreiniger ist so ziemlich das einfachste, was man herstellen kann, um Chemikalien und Plastik-Verpackung in seinem Haushalt einzusparen. Er ist in 2 Minuten zubereitet und ich habe die Zutaten immer zu Hause.

Man benötigt nur Wasser, Zitronensäure und flüssiges Spülmittel. 

Hier geht es zum Rezept.

Die Tipps, die ich hier für euch zusammengestellt habe, beruhen auf meinen ganz persönlichen Erfahrungen. Ich habe keine Kooperationen mit einem Hersteller der genannten Produkte. Ich erhalte auch keine kostenfreien Produkte oder Geld für die Werbung, die ich hier mache. Mir geht es darum, dir den Umstieg auf nachhaltige Alternativen leichter zu machen und dich von meinem Erfahrungsschatz profitieren zu lassen.